Frühlingsfahrt im Spessart 25. – 28. Mai 2017
CFK Reisebericht
Frühlingsfahrt im Spessart 25. – 28. Mai 2017
Autor: Wilfried Schultz
Am Morgen des Himmelfahrtstag 2017 trafen sich vier Cabrio Besatzungen gegen 10:00 bei herrlichem Frühlingswetter auf der Raststätte Siegerland an der A 45, um gemeinsam von dort aus Richtung Spessart zu starten.
Nach wenigen Kilometern bogen wir von der vielbefahrenen Autobahn ab um ruhige Landstraßen unter die Räder zu nehmen. Christian übernahm die Aufgabe den Guide für den Rest der Strecke bis zum Zielort zu spielen. Der Weg führte erst einmal zum Vogelsberg Richtung Schotten. Es blieb bei der Absicht, dem dortigen Vogelpark einen Besuch abzustatten. Da wir keine eigenen Parkplätze dabei hatten, blieb nur die Möglichkeit, in Schotten eine Einkehrmöglichkeit zu finden. Wir hatten Glück und konnten in einer italienischen Pizzeria unseren Durst löschen und den Hunger stillen. Satt und zufrieden machten wir uns wieder auf den Weg. In Richtung unseres Zieles, Bad Orb, ließ sich noch entspannter fahren, da die Motorraddichte merklich nachließ. So erreichten wir gegen 17:00 unser Hotel „Weidenau“ in Bad Orb.
Das Hotel war zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber ruhig gelegen, die Zimmer waren sauber, ausreichend groß und die Betten gut. Nach einem schmackhaften Abendessen im Ort wurde es dann Zeit für die Nachtruhe.
Der Freitag begann mit wolkenlosem Himmel. Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück waren wir zur ersten Runde durch den Spessart bereit. Nach ein paar Kilometer führte uns Monika auf die Spessart-Höhenstraße. Über teils schmale und wenig frequentierte Straßen ging es in Richtung Westen. Erstes Ziel war das Schloss Mespelbrunn. Da die Ausschilderung in Zielnähe wenig hilfreich war, musste eine kleine Suchrunde eingelegt werden. Das Schloss war malerisch in einem Tal gelegen und von einem kleinen See umrahmt, in dem hungrigen Forellen lauerten. Wir nahmen an einer Führung teil, auf der uns interessante Dinge zum Gemäuer und der dort noch residierenden Adelsfamilie zu Gehör gebracht wurden. U.a. diente das Schloss in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts als Kulisse für einige Filme mit Lilo Pulver. Das Wirtshaus im Spessart lässt grüßen.
Nach gemeinsamer Stärkung in der Schlossschänke machten wir uns wieder auf den Weg. In einem weiten Bogen führte uns die Tour wieder Richtung Bad Orb. Die vielfältigen Ausblicke in Verbindung mit teils kurvenreichen Waldpassagen forderten unsere Aufmerksamkeit und ließen keine Langeweile aufkommen. Landwirtschaftliche Geräte in Form von Traktoren zwangen uns gelegentlich den Gasfuß zu lupfen und uns in Geduld zu üben. Im vielbesuchten Waldgasthof „Bayrische Schanze“ machte wir Kaffeepause und stärkten uns für die letzten Kilometer.
Den schönen Tag ließen wir wieder bei einem gemeinsamen Abendessen in Bad Orb ausklingen.
Nach einer guten Nacht begrüßte uns der Samstag wieder mit strahlendem Sonnenschein und merklich wärmeren Temperaturen. Diesmal war vorgesehen, zuerst das Tal der fränkischen Saale zu befahren. Monika leitete uns zuerst durch den schönen Jossgrund nach Burgsinn und weiter in Richtung Main nach Gemünden. Von dort erreichten wir das Saaletal erst nach einem Umweg, da die Beschilderung innerorts unübersichtlich war. Eine schöne und ruhige Straße entschädigte uns dafür und schlängelte sich am Flussufer entlang durchs Tal. Nach einigen Kilometern bogen wir linkerhand auf ein steil zum Höhenrücken führendes Sträßchen ab. Neu asphaltiert und gut befahrbar, ging es durch tiefen Wald zu den Relikten einer Reichsautobahntrasse, die aber nie fertig gestellt wurde. Wie gehofft, zweigte nach einigen schattigen Kilometern ein Weg in unsere Fahrtrichtung ab. Er befand sich noch im Urzustand einer unbefestigten und staubigen Schotterpiste. Nach kurzer Beratung verzichteten wir mit Rücksicht auf uns und unsere Autos auf die Befahrung des Weges und kehrten um zurück ins Saaletal. Weiter ging die Tour flussaufwärts. Von dort bogen wir nach wenigen Kilometern in Richtung Norden ab, um auf schönen Wegen entspannt unseren Zielort, Bad Brückenau, zu erreichen. Die Temperatur war deutlich angestiegen, sodass wir unsere Pause im Schatten vor einer Eisdiele in der netten übersichtlichen Altstadt des Ortes verbrachten.
Wir beschlossen aufgrund des noch frühen Nachmittages, noch einen Schlenker in die Rhön zu fahren. In weitem Bogen über Wildflecken, Bischoffsheim und Gersfeld kurvten wir zurück nach Bad Orb. Leider fanden wir auf dem Weg kein zusagendes Lokal für den Nachmittagskaffee, dafür in der Rhön viele teils nervende Motorradfahrer. Etwas geschafft trafen wir aber wohlbehalten im Hotel ein. Nach einer kühlen Dusche trafen wir uns um den letzten Abend bei gutem Essen und kühlen Getränken ausklingen zu lassen.
Der Sonntagmorgen begrüßte uns bereits mit einem wolkenlosen Himmel. Die Rückreise stand an. Der Tag sollte sich von seiner heißen Seite zeigen. Die 30°C wurden später spielend erreicht. Nach Frühstück und Gepäckverstauen wollten wir den Tag und das schöne Wetter nutzen um über Landstraßen statt der Autobahn zurück zu fahren. Christian übernahm die Führung und los ging es. Der erste Halt galt dem Glauberg in der Wetterau. Dort befand sich eine keltischer Kultstätte mit Fürstengräbern. Im dortigen Museum ließen sich die Fundstücke besichtigen und ein rekonstruierter Grabhügel lud zur Besteigung ein.
Weiter führte die Route nach Westen zum Taunus mit seinen kurvigen Sträßchen. Auto- und Motorradfahrer aus dem Raum Frankfurt gelebten die Straßen. Es war viel los. Wir setzten uns nach Norden zum Westerwald ab. Es wurde merklich ruhiger. Bei Weilburg querten wir die Lahn. Eine Zeitlang wurden unsere Nerven allerdings etwas strapaziert, da ein Kleinwagen mit Schleichtempo unsere Kolonne über gefühlte 50 km enorm aufhielt. An ein Überholen war bei dem kurvenreichen und unübersichtlichen Straßenverlauf nicht zu denken. Als wir wieder frei Fahrt hatten, ging es zügig unserem Ziel, der Alpenröder Hütte auf dem ca. 500m hohen Gräbersberg entgegen. Dort nahmen wir eine rustikale Stärkung zu uns um danach aufgetrennten Wegen die jeweiligen Heimatgaragen anzusteuern.
Als Fazit der Tour ist zu sagen: Nette Fahrgemeinschaft, tolles Wetter, passende Unterkunft und herrliche Straßen. Der Spessart lohnt sich. Also nachmachen.